Dialektisch-Behaviorale Thearapie – DBT

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Wie arbeitet die DBT?

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ist ein wirksamer, praxisnaher Ansatz, der ursprünglich für Menschen mit starken Gefühlsschwankungen, Impulsdurchbrüchen oder tiefen inneren Spannungszuständen entwickelt wurde – vor allem in Zusammenhang mit Borderline-Diagnosen. Heute findet DBT Anwendung weit über diese Diagnose hinaus, besonders bei Menschen, die Schwierigkeiten mit Emotionsregulation, innerer Stabilität oder Selbstabwertung erleben. Im Kern geht es bei DBT nicht darum, Gefühle wegzumachen oder dich zu disziplinieren. Sondern darum, einen Umgang mit inneren Zuständen zu finden, die sich überwältigend anfühlen – und genau dann handlungsfähig zu bleiben, wenn du früher vielleicht kollabiert, geflüchtet oder eskaliert wärst. DBT verbindet verhaltenstherapeutische Klarheit mit Achtsamkeit und radikaler Annahme: Du lernst konkrete Fertigkeiten (Skills), die dir helfen, dich in herausfordernden Situationen selbst zu regulieren – nicht über den Kopf hinweg, sondern mit deinem ganzen Wesen. Dazu gehören: Emotionsregulation – um Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und steuern zu können Stresstoleranz – um in extremen Momenten stabil zu bleiben, ohne dich selbst zu verletzen Achtsamkeit – um präsent zu sein, statt dich im inneren Chaos zu verlieren Zwischenmenschliche Fertigkeiten – um gesunde Grenzen zu setzen und dich mitzuteilen Selbstwert- und Selbstakzeptanzarbeit – um dir selbst mit Mitgefühl zu begegnen In meiner Arbeit fließt DBT nicht isoliert ein, sondern wird auf traumasensible Weise mit körperbasierten Methoden verbunden: Denn echte Veränderung entsteht nicht nur durch Verständnis, sondern durch Erfahrung. Wenn dein Nervensystem Sicherheit spüren kann, wenn du lernst, dich im Hier und Jetzt zu halten – dann wird Regulation möglich. Schritt für Schritt.

DBT – wenn Gefühle zu viel werden

Viele Menschen mit Entwicklungstrauma erleben intensive Gefühlsschwankungen, Unsicherheiten in Beziehungen oder das Gefühl, sich selbst kaum halten zu können. Innere Zustände kippen schnell – von Nähe zu Rückzug, von Ruhe zu Wut, von Selbstverbindung zu Selbstverurteilung. Impulse wie Selbstverletzung, emotionale Überflutung oder das Gefühl, „zu viel“ zu sein, entstehen oft aus einer überlasteten inneren Welt.

DBT hilft genau hier: nicht durch Kontrolle, sondern durch liebevolle, alltagstaugliche Strategien. Durch konkrete Skills, achtsame Selbstwahrnehmung und den Aufbau innerer Sicherheit lernst du, dich besser kennenzulernen – nicht, indem du dich disziplinierst, sondern indem du dich annimmst. So entstehen neue Wahlmöglichkeiten: Du musst nicht mehr aus Notwehr reagieren, sondern kannst dein Erleben, deine Beziehungen und dein Leben bewusst gestalten.

Im Zusammenspiel mit somatischer Arbeit entfaltet DBT ihr ganzes Potenzial: Wenn dein Nervensystem Sicherheit spüren darf, können alte Reaktionen sich wandeln – und der Raum entsteht, dich wirklich zu halten.

Wofür ist DBT hilfreich? Was kann sich verändern?

 

DBT ist besonders hilfreich, wenn …

  • deine Gefühle schnell umschlagen – z. B. von Nähe zu Rückzug, von Ruhe zu Wut.

  • du dich oft selbst verurteilst und das Gefühl hast, „zu viel“ oder „nicht richtig“ zu sein.

  • starke Impulse (z. B. Selbstverletzung, Kontrollverlust) dich immer wieder überrollen.

  • du dich in Beziehungen unsicher, überfordert oder abhängig fühlst.

  • du Schwierigkeiten hast, deine Bedürfnisse klar zu spüren oder auszudrücken.

  • du oft im Autopilot funktionierst, aber dich selbst dabei kaum erreichst.


Durch DBT erfährst du oft …

  • mehr innere Stabilität – auch in emotional aufgeladenen Situationen.

  • Strategien, mit intensiven Gefühlen anders umzugehen.

  • eine neue Verbindung zu dir: verständnisvoll statt verurteilend.

  • mehr Selbstwirksamkeit im Alltag – du weißt, was dir hilft.

  • gesündere Beziehungsdynamiken, die sich sicherer und klarer anfühlen.

Fragen & Antworten

Kann ich DBT auch online lernen?

Ja – viele DBT-Elemente lassen sich sehr gut online vermitteln. Achtsamkeit, Emotionsregulation und Stabilisierungsübungen sind flexibel anwendbar und können Schritt für Schritt in deinen Alltag integriert werden. Auch online lässt sich gut herausfinden, welche Tools wirklich zu dir passen – angepasst an dein Tempo, dein Erleben und deine Ressourcen. ebenso halte wie vor Ort.

Ist DBT eher kognitiv oder körperorientiert?

DBT hat ihre Wurzeln in der Verhaltenstherapie, arbeitet aber zunehmend integrativ. In meiner Praxis kombiniere ich DBT-Elemente mit somatischer Arbeit – damit Kopf und Körper gemeinsam lernen, wie Regulation und Sicherheit gelingen.

Wie läuft die Arbeit mit DBT in der Praxis ab?

Du lernst konkrete Skills, die du direkt im Alltag anwenden kannst – z. B. in akuten Stressmomenten oder zur Vorbeugung emotionaler Eskalationen. Gleichzeitig schauen wir gemeinsam, welche tieferen Muster dahinter liegen – und schaffen Raum für ehrliche, mitfühlende Selbstbegegnung.

Was unterscheidet DBT von klassischen Verhaltenstechniken?

DBT verbindet Verhaltenstraining mit Achtsamkeit und Mitgefühl. Es geht nicht um bloße Kontrolle, sondern darum, deine Gefühle und Reaktionen wirklich zu verstehen – und neue Wahlmöglichkeiten zu entwickeln, statt dich selbst zu bekämpfen.

Was bedeutet „dialektisch“ in DBT?

Dialektisch meint: Zwei scheinbar widersprüchliche Dinge dürfen gleichzeitig wahr sein. Zum Beispiel: Du bist genau richtig, so wie du bist – und gleichzeitig darfst du dich verändern. Diese Haltung bringt Entspannung ins Nervensystem und öffnet neue Wege.

Wie schnell wirkt DBT?

Viele Menschen erleben schon nach kurzer Zeit erste Veränderungen – besonders, wenn sie regelmäßig üben. Gleichzeitig geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern um nachhaltige Veränderung: in deinem Tempo, mit Tools, die wirklich zu dir passen.

Was ist, wenn ich die Übungen nicht regelmäßig schaffe?

Das ist völlig okay. DBT ist keine Leistung, sondern eine Einladung, dich besser kennenzulernen. Selbst kleine Schritte können eine große Wirkung entfalten – besonders, wenn du dir erlaubst, deinen eigenen Rhythmus zu finden.

Geht es in DBT nur um Skills und Verhalten?

Nein. Zwar sind Skills ein wichtiger Teil, aber genauso wichtig ist die Beziehung zu dir selbst. Es geht auch darum, Mitgefühl zu entwickeln, dich selbst besser zu verstehen – und nicht mehr gegen dich zu arbeiten, sondern mit dir.

Kann DBT auch bei Entwicklungstrauma helfen?

Ja. Gerade bei Entwicklungstrauma – also frühen, oft langanhaltenden Verletzungen – kann DBT eine wichtige Brücke sein: zwischen Überforderung und Selbstregulation, zwischen Ohnmacht und Gestaltungsspielraum. Besonders in Verbindung mit körperorientierter Arbeit wirkt sie stabilisierend und transformierend.

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